Allgemeine Daten
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Signatur | |
↳ neu | Ms. or. oct. 25 |
Typ | Handschrift |
Formtyp | Kodex |
Inhaltliche Beschreibung und Geschichte der Handschrift
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Titel | |
↳ wie in Referenz | [Magischer Text aus Afrika] |
Vollständigkeit | vollständig |
Thematik | Geheimwissenschaft |
Inhalt | Die Handschrift ist in den Bereich der Geheimwissenschaft anzusiedeln. Es handelt sich wahrscheinlich um ein für eine bestimmte Person angefertigtes Beschwörungsamulett. Auf Bl. 77b ist ein magisches Quadrat gezeichnet, das Konsonanten bzw. Konsonantenkombinationen und Zahlen aufweist. Diese Buchstaben und Buchstabenkombinationen finden sich in dem geschrieben Text wieder, der keinen bestimmten, verständlichen Inhalt transportiert. Vielmehr stehen die miteinander verbundenen oder unverbunden Konsonanten für bestimmte Zahlenwerte, die mit magischer Kraft behaftet sind. Es gilt wohl die im Text vorgegebene Reihenfolge an Kombinationen vorzutragen, damit sich die magische Kraft entfalten kann. Oberhalb vieler Konsonanten im Text sind entweder ein Schrägstrich oder ein leerer schwarzer Kreis gesetzt, dessen Bedeutung unklar ist. Die eckige Ausgestaltung der Konsonanten des Texts erinnert an den Duktus arabischer Handschriften aus der westlichen Region Westafrikas. Gegen eine Herkunft der Handschrift aus dieser Gegend sprechen jedoch zum einen die farbigen Seiten; in Westafrika wurde das Papier nicht mit Farbe, sondern mit Rauch getönt. Zum anderen ist keine Unterscheidung zwischen den Konsonanten qāf und fāʾ zu erkennen. Normalerweise würde man für fāʾ einen Punkt unterhalb des Buchstaben und für qāf einen Punkt darüber erwarten. Hier treffen wir stattdessen auf die entsprechende Buchstabenform für beide Konsonanten mit ausschließlich einem darüber gesetzten Punkt. Die seltsame, unbeholfen wirkende, nicht richtig einzuordnende Hand könnte auch auf einen anderen Umstand hindeuten, nämlich auf einen Schreiber, der das Lesens und Schreiben der arabischen Sprache noch nicht vollkommen beherrschte, sich aber schon der Wichtigkeit und Bedeutung magischer Texte bewusst war und die Anfertigung solcher Amulette gleichzeitig dazu nutzte, um sich im Schreiben der arabischen Schrift zu üben. |
Einträge/Stempel | Bl. 79b:
Dort stehen die zu einem Bittgebet für eine bestimmte Person abgeänderten ersten zwei Verse der Sure 48 (al-Fatḥ). Es lautet wie folgt, wobei versucht wurde, die Orthographie des Schreibers so gut wie möglich wiederzugeben: بسم الله الرحمن الرحم إِنْ نَا فَتَحْنَا لَ كَ فَتْحًا قَ رِيبًا إِ ليَفْغِرَ لَكَ الله هو ما تقد م ل ك الله هو من ذان بك وما ة احر ويتمو علي ك نعمة هو وي هدك Der Schreiber wendet die arabischen Orthographiereglen unregelmäßig an. So lässt er beispielsweise das qāf in qarīban mit dem nachfolgenden und das kāf in ʿalaika mit dem voranstehenden Konsonanten unverbunden. Das Auslassen von Verbindungen zwischen Konsonanten ist auch bei den Wörtern laka, ḏanbika, taʾaḫḫara und yahdiyaka zu beobachten. Teilweise scheint er Wörter so zu schreiben, wie man sie ausspricht; aas veranschaulichen u.a. sehr schön das lange alif in ḏanbika und die Defektivschreibung des yāʾ in yahdiyaka. |
Äußere Beschreibung
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Anzahl der Bände | 1 |
Einband | Material : orientalischer, hellbrauner Ledereinband; Ornmanetik der Deckel: Mandel mit in Bogen aufgelösten Umrisslinien und einer Füllung aus floralen Ranken; Innenspiegel aus Papier |
Blattzahl | 79 Bl.; Bl. 79a: unbeschrieben |
Blattformat | 10,1 x 14,5 cm |
Textspiegel | 6,3-8,5 x 8,5-9,5 cm |
Zeilenzahl | 5-13 |
Teilprojekt | KOHD Arabische Handschriften |
Technische Daten
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Bearbeiter | Wiesmüller |
Statische URL | https://orient-kohd.dl.uni-leipzig.de/receive/KOHDArabicMSBook_manuscript_00002007 |
MyCoRe ID | KOHDArabicMSBook_manuscript_00002007 (XML-Ansicht) |
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